„Zuhause statt zu teuer“ – Der Wohnungsbau-Talk im „Rauner“
PRESSEMITTEILUNG
„Zuhause statt zu teuer“ – Bauministerin diskutierte mit Kreisbauchef und Mandatsträgern über das Wohnen
* Ministerin Razavi: „Jede Wohnung zählt auf dem Weg zu bezahlbarem Wohnen“
* Kreisbau-Vorstand Weiler: „Mitgliedschaft in einer Genossenschaft hat viele Vorzüge, ist attraktiv auch für junge Leute“
* Gemeinsames Ziel: Bezahlbarer Wohnraum auch für Durchschnittsverdiener und Mittelschicht
Kirchheim unter Teck, im November 2021. – Wohnungsbau-Talk im „Rauner“: Kreisbau-Sprecher Bernd Weiler hatte gemeinsam mit Dr. Natalie Pfau-Weller, Mitglied des Landtags und des Kreisbau-Aufsichtsrates, prominente Gäste in „ihr“ Vorzeigeprojekt eingeladen. Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, zollte nach einem Rundgang auch ehrliche Anerkennung: „Das ist eine tolles Beispiel für genossenschaftliches Wohnen. Gut durchdacht, um Menschen dauerhaft eine Heimat zu geben.“ Lebhaft diskutiert wurde dann am Abend zum Thema „Zuhause statt zu teuer?“ – mit Dr. Iris Beuerle, Verbandsdirektorin und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., Kirchheims Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader, mit Bürgermeistern und kommunalen Mandatsträgern.
Zu Beginn skizzierte Kreisbau-Vorstand Bernd Weiler noch einmal die Eckdaten des Veranstaltungsortes: Wohnen und Leben bis ins hohe Alter in der gewohnten Umgebung, sich wohlfühlen in einer lebendigen Nachbarschaft von Jung und Alt – das war und ist Ansinnen des Kirchheimer Quartiersprojekts Rauner. Ein Gebäude-Ensemble in der dortigen Eichendorffstraße wurde von der Kreisbau zukunftsfähig, Familien- und altengerecht modernisiert und im Mai 2019 – nach insgesamt zehn Jahren Quartiersentwicklung – vollständig eingeweiht. Aus ehemals 72 Wohneinheiten aus den 50er/60er Jahren entstanden 95 Wohnungen mit hoher Wohnqualität, zu Nutzungsgebühren von 8,00 bis 9,75 EUR je qm Wohnfläche. Abgerundet mit Gästewohnung, Bankfiliale – und dem Quartierstreff „wirRauner“, der mit seinen vielen Angeboten zu einem gefragten Anziehungspunkt für die Bewohner geworden ist. Kurzum, so der Gastgeber der Diskussion: „Wir sind stolz auf dieses Projekt – und es gibt keinen besseren Platz für das heutige Treffen, als hier.“
Eigentum oder Miete – die Runde diskutierte über die Möglichkeiten besserer Förderung von Wohneigentum. „Wohnen ist mehr, die Bürger wollen ein Zuhause haben – und auch die Jungen möchten zunehmend in Eigentum wohnen“, so die Ministerin. Lebenslanges Wohnen, Altersvorsorge, auch Heimatverbundenheit mit gesellschaftlichem Engagement vor Ort sind so Stichworte, die bei vielen Familien eine Rolle spielen. Hier mit Förderinstrumenten zu unterstützen, sei richtig und wichtig. „Bezahlbarer Wohnraum, auch für Durchschnittsverdiener und die Mittelschicht, sei auch eine Standortfrage. Mitarbeiter müssen sich eine Wohnung auch leisten können, sonst verlassen gut qualifizierte junge Leute die Region“, appelliert Nicole Razavi. Ihr Ministerium mit dem Fokus Bau eröffne auch neue Möglichkeiten: Förderung von innovativem Bauen, Aufstockung, Modernisierung, Modularbau, Durchmischung der Quartiere, Unterstützung des Wohnungstauschs, Renaissance der Baukultur sind einige Stichworte. „Jede Wohnung zählt auf dem Weg zu bezahlbarem Wohnen.“
Nach Ansicht von Kreisbau-Vorstand Weiler ist Eigentum nicht zwingend notwendig: „Die Wohnungsgenossenschaften bieten hierzu sicherlich eine attraktive Alternative für alle Lebenslagen an.“ Insbesondere die junge Generation stehe doch eher für Flexibilität beim Wohnen und Arbeiten, da ist Eigentum eher hinderlich als von Vorteil. Die Kreisbau gehöre mit ihren mehr als 1.600 Wohnungen zu den 30 größten Genossenschaften in Baden-Württemberg. „Wir bieten die Möglichkeit, gut und sicher ein ganzes Leben lang wohnen zu können, und unsere Angebote sind vielfältig: Altbau, Neubau, Ein- bis Fünfzimmer-Wohnungen unterschiedlicher Größe. Und: man ist partieller Miteigentümer der Genossenschaft, hat faire Nutzungsgebühren, muss nicht um Eigenbedarfskündigung fürchten, hat ein Dauernutzungsrecht. Mehr Sicherheit geht fast nicht.“ Ganz in diesem Sinne appellierte Verbandsdirektorin Dr. Beuerle an die Kommunen und Bürgermeister: „Überlegen Sie bitte gründlich, an wen Sie ein Grundstück veräußern, denn ein Baugrundstück kann man nur einmal vergeben. Und unsere Genossenschaften bieten die Garantie, dass sie auch in 100 Jahren noch Mieter in ihren Wohnungen haben.“
Zur Sprache kamen an dem Abend auch Themenkreise wie zunehmende Probleme bei Baumaterial und Fachkräften, erhöhte Baukosten bei den umzusetzenden Vorhaben, sozialer Wohnungsbau und unterstützende Förderprogramme oder auch der Ausblick auf künftiges Wohnen. Kreisbau-Vorstand Bernd Weiler sprach den Anwesenden aus dem Herzen, als er den Talk und den Meinungsaustausch mit der Ministerin als eine gelungene, inspirierende Veranstaltung zusammenfasste: „Wir wurden heute einmal mehr darin bestärkt, dass wir als im Wohnungsbau Agierende auf dem richtigen Weg sind, und trotz aller aktuellen Schwierigkeiten unserer Verantwortung gerecht werden müssen: Sozialen, sicheren und bezahlbaren Wohnraum schaffen für breite Bevölkerungsschichten. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, also Land, Kommune, Verbände und natürlich Wohnungsunternehmen, ist das zu packen, jetzt und künftig.“
Foto – Atelier22:
Tauschten sich zum Thema Wohnungsbau und aktuellen Anforderungen aus: Verbandsdirektorin Dr. Iris Beuerle, Landtagsabgeordnete Dr. Natalie Pfau-Weller, Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, und Kreisbau-Vorstandssprecher Bernd Weiler (v.l.n.r.)